Frisches
Gemüse
aus
Landau

Regenerative Landwirtschaft

Als Landwirte verstehen wir uns als Hüter*innen des Landes das wir bewirtschaften. Durch unser Handeln möchten wir einen möglichst positiven, regenerativen Einfluss auf das Land und unser Ökosystem haben. Das bedeutet:

  • Stetig Humus und somit Boden aufzubauen, und dadurch CO2 im Boden einspeichern.
  • Ein möglichst diverses Ökosystem schaffen, das sowohl mehrjährige und einjährige Pflanzen als auch Tiere umfasst.
  • Rückzugsorte und Lebensräume für möglichst viele Tiere und Insekten zu schaffen und somit einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten

Um das umzusetzen, nutzen wir verschiedene Ansätze aus dem großen Feld der Regenerativen Landwirtschaft. Unsere Herangehensweise ist inspiriert von Ansätzen wie der Permakultur und No-Dig Marketgardening und Holistic Management.

Vogelperspektive unseres No-dig Marktgartens im Sommer

Die Grundlagen der Regenerativen Landwirtschaft

Die Regenerative Landwirtschaft ist ein großes Feld und der Begriff wird unterschiedlich verwendet. Für uns bedeutet das Wirtschaften nach Grundsätzen der Regenerativen Landwirtschaft:

  • Den Boden aufbauen und durch Humusaufbau CO2 einspeichern und die Wasserspeicherkapazität erhöhen
  • Entscheidungen ganzheitlich und an unseren individuellen Kontext angepasst treffen (Holistic Management).
  • Natürliche Ökosystemprozesse verstehen, nutzen und imitieren
  • Regionale Wertschöpfungsketten etablieren und ausbauen
  • Möglichst geringer Einsatz von fossilen, technisichen und finanziellen Lösungen
  • Sowohl ökologisch, sozial als auch persönlich aufbauend

Permakultur

Die Permakultur ist eine ganzheitliche Philosophie, in der der Planet als zusammenhängendes Ökosystem erkannt wird, mit dem der Mensch (und alle anderen Lebewesen, Pilze, Pflanzen, Insekten, Tiere) untrennbar verbunden sind. Unser Planet als Ökosystem kann nur funktionieren, wenn alle seine Elemente respektiert und gepflegt werden.

In der Permakultur geht es darum, diese Elemente zu erkennen, respektieren und zu pflegen und gleichzeitig eine gesunde Lebensgrundlage für uns Menschen zu schaffen.

Unser No-dig Marktgarten im Sommer
Frisches Gemüse aus unserem No-dig Market Garden: Tomaten, Gurken, Pastinaken, Zucchini und Salate

No-dig Marketgardening

Das Marketgardening (auch biointensiver Gemüsebau) erlaubt es auf kleinster Fläche eine große Menge Gemüse effizient und ökologisch anzubauen. Durch permanent angelegte Beete, eine präzise Anbauplanung und durchdachte Arbeitsabläufe wird vorausschauend und effizient gewirtschaftet.

Das besondere am No-dig Marketgardening ist, dass der Boden weder gepflügt noch gefräst wird. Die Bodenbearbeitung wird durch die regelmäßige Zufuhr von Kompost ersetzt.

Holistic Management

Holistic Management ist ein von Allan Savory entwickelter Ansatz zum Ressourcenmanagement, der einen Rahmen zum Treffen von operativen Entscheidungen schafft. Mithilfe einer langfristigen Planung und der Berücksichtigung aller Faktoren, die einen selbst, das Land und seine Ressourcen beeinflussen, können sinnvolle Entscheidungen getroffen werden.

Durch die ganzheitliche Betrachtung rückt die Nachahmung natürlicher Prozesse in den Vordergrund, wie etwa die Bewegung von Weidetieren, um gesunde Ökosysteme wiederherzustellen und zu erhalten.

Helena bei der Arbeit am Holistic Context, Teil des Holistic Managements
Mutterschafe Coburger Fuchsschaf und Rhönschaf

Holistische Weidetierhaltung

Als Teil des Holistic Management nutzen wir auch den Ansatz des "Planned Grazing" (auch Holistische Weidetierhaltung oder adaptive Kurzumtriebsweide): der Ansatz ahmt das natürliche Verhalten von Herdentieren nach und kann somit produktives Grasland etablieren, Humus aufbauen und CO2 speichern.

Unsere Tiere kommen alle 2 bis 3 Tage auf ein frisches Stück Wiese und kehren erst zurück, wenn sich dieses vollständig erholt hat (nach etwa 25-40 Tagen). Durch das Wechselspiel aus intensiver Beweidung und anschließender Regeneration werden die Gräser widerstandsfähiger. Der kontinuierliche Humusaufbau verbessert zudem die Pflanzengesundheit und steigert die Wasserhaltekapazität des Bodens.

CO2-Einspeicherung durch Regenerative Landwirtschaft

Ein wichtiges Ziel der Regenerativen Landwirtschaft ist es, die Bodengesundheit- und fruchtbarkeit durch den steten Aufbau von organischer Substanz stetig zu verbessern. Durch den Aufbau von organischer Substanz (Humus) wird Kohlenstoff aus der Atmosphäre langfristig im Boden gebunden.

Dabei kann die Erhöhung der organischen Substanz im Boden auf verschiedene Weise dazu beitragen, dass Kohlenstoff im Boden gebunden und gespeichert wird:

  • Pflanzen nehmen durch Photosynthese CO2 aus der Atmosphäre auf und speichern es als Kohlenstoff in ihrem Gewebe. Wenn die Pflanzengewebe absterben und sich zersetzen, geben sie den Kohlenstoff an den Boden ab, wo er als organisches Material gespeichert wird.
  • Organisches Material trägt zur Verbesserung der Bodenstruktur und -fruchtbarkeit bei. Mehr organische Substanz im Boden führt zu einem verstärkten Pflanzenwachstum und somit wieder zu einer erhöhten Kohlenstoff-Einspeicherung.
  • Zudem kann die Erhöhung der organischen Substanz im Boden dazu beitragen, die Menge an CO2 zu verringern, die aus dem Boden in die Atmosphäre gelangt. Organische Substanz stabilisiert den Boden verbesert die Bodenstruktur, was die Erosion und die damit verbundene Freisetzung von Kohlenstoff verringern kann.

Die Erhöhung der organischen Substanz im Boden hilft also dabei Kohlenstoff zu binden und zu speichern. Humusaufbau kann kann die CO2-Menge in der Atmosphäre verringern – so kann die Landwirtschaft aktiv dem Klimawandel entgegenwirken!

Was kann man in der Landwirtschaft konkret tun um organische Substanz aufzubauen und CO2 zu binden?

Es gibt verschiedene Ansätze die dabei helfen können Kohlenstoff im Boden zu speichern:

Anbau von Deckfrüchten

Deckfrüchte (auch Cover Crops) sind Pflanzen, die zwischen Feldfrüchten angebaut werden und nicht für ihren Ertrag genutzt werden. Diese Pflanzen helfen dabei den Boden vor Erosion zu schützen und seine Struktur zu verbessern, was die Kohlenstoffbindung erhöhren kann.

Minimierung der Bodenbearbeitung

Starke Bodenbearbeitung wie Pflügen kann die Bodenstruktur schädigen und zur Freisetzung von Kohlenstoff in die Atmosphäre führen. Durch die Minimierung der Bodenbearbeitung und den Einsatz alternativer Techniken wie No-dig, Streifenbearbeitung oder Direktsaat bleibt die Bodenstruktur erhalten, wodurch weniger Kohlenstoff freigesetzt und mehr gebunden wird.

Verwendung von Kompost und anderen organischen Stoffen

Die Zugabe von organischen Stoffen wie Kompost oder Tiermist kann die Bodenstruktur und die Fruchtbarkeit verbessern, was wiederum zu einer erhöhten Kohlenstoffbindung führen kann.

Management von Weidetieren (Planned Grazing)

Das Holistische Weidemanagement kann dazu beitragen, die Kohlenstoffbindung in Grasland und Weideland erheblich zu erhöhen. Dabei wird das natürliche Verhalten von Herdetieren nachgeahmt: ausschlaggebend ist ein dichter herdenverbund der Tiere, häufiges Versetzen auf neue Flächen und genügend Regenerationszeit, bevor die Herde auf dieselbe Fläche zurückkehrt.